Freistehende Briefkastenanlagen
Eine Briefkastenanlage muss vielen Anforderungen genügen. Die Auswahl der optimalen Bauart ist wichtig und bedarf einiger Planung, da die Anlage in den meisten Fällen für viele Jahre den Eingang des Hauses schmücken soll. Deshalb spielen bei Auswahl und Kauf nicht nur rein praktische Aspekte eine wichtige Rolle, auch das Auge entscheidet mit. Die freistehende Briefkastenanlage soll gut aussehen und den Eingangsbereich des Hauses im besten Falle aufwerten, gilt sie doch als dessen Visitenkarte. Der erste Eindruck zählt! Auch beim Betreten eines Wohnhauses oder öffentlichen Gebäudes ist das Postaufnahme-System meist das erste, was Bewohner und Besucher sehen.
Freistehende Anlagen können unabhängig von der Fassadengestaltung überall aufgestellt werden. Voraussetzung dafür ist eine ausreichend große, ebene Fläche mit festem Untergrund. Das bietet einige Vorteile: Mehr Bewegungsfreiheit im Eingangsbereich, Wände und Mauerwerk bleiben intakt. Standanlagen werden in verschiedenen Bauarten und für unterschiedliche Wohnsituationen angeboten - für kleine Mehrfamilienhäuser, große Wohnanlagen, Firmen und Behörden. Gerade wenn sehr viele Postkästen untergebracht werden müssen, ist eine Standanlage die bevorzugte Wahl. Hierbei unterscheidet man zwischen den Kastenformen: senkrecht und waagerecht bzw. vertikal und horizontal. Jede Kastenform bietet dabei Vor- und Nachteile.
senkrechte Kästen:
+ geringe Bautiefe
- mehr Wandfläche wird benötigt
waagerechte Kästen:
+ kleinere Wandfläche wird benötigt
- große Bautiefe
Bei großen Wohnanlagen mit sehr vielen Mietparteien ist meist der Einsatz einer Briefkastenanlage mit waagerechter Kastenform die einzige Möglichkeit, sehr viele Postbehältnisse auf relativ kleinem Raum unterzubringen. Da die vorhandene Wandfläche für solch eine Anlage in den wenigsten Fällen ausreichend ist oder die waagerechten Kästen mit großer Tiefe im Eingangsbereich zu viel Platz einnehmen würden, entscheidet man sich hier oft für die freistehende Variante. Ein weiterer Vorteil dieser Bauform ist die bessere und schnellere Erreichbarkeit für Postzusteller - im Gegensatz zu einer Wandbriefkastenanlage, die sich im Hausflur befindet.
Beispiele von freistehenden Briefkastenanlagen:
Material
Erste Material-Wahl für eine freistehende Briefkastenanlage ist Edelstahl. Dieser Werkstoff ist besonders langlebig, wetterfest und vor allem rostbeständig. Diese Eigenschaften sind wichtig, da die Standanlage sich meist an Standorten befindet, die nicht wettergeschützt sind. Preiswertere Modelle sind aus verzinktem Stahl gefertigt und mit einer Lackierung versehen. Aluminium ist leicht und ebenfalls sehr wetterbeständig. Zusätzlichen Schutz beim Leichtmetall Aluminium bieten Eloxal-Oberflächen. Diese Schicht schützt vor Korrosion, erhöht das dekorative Aussehen und lässt sich in verschiedenen Farben einfärben.
Vorteile der verschiedenen Baustoffe:
Edelstahl-Briefkastenanlagen:
- hohe Korrosionsbeständigkeit
- temperaturbeständig
- sehr langlebig
- geringer Verschleiß
- glatte Oberfläche, dadurch keine Ablagerungen
Anlagen aus feuerverzinktem Stahl:
- guter Korrosionsschutz
- günstiger Anschaffungspreis
- zusätzliche Schutzschicht durch Lackierung
- wird in besonders vielen Farben angeboten
Briefkastenanlagen aus Aluminium:
- einfache Verarbeitung durch leichte Formbarkeit
- unempfindlich gegen Schläge und Kratzer
- hoher Korrosions- und UV-Schutz
- kann recycelt werden
Frontseitige oder rückseitige Entnahme
In der Regel erfolgt der Einwurf und die Entnahme der Post von vorne. Die Entnahmetür befindet sich unter der Einwurfklappe. Weitere Bauformen sind freistehende Postanlagen mit rückseitiger Entnahme, wobei sich die Einwurfklappen auf der Vorderseite befinden. Je nach Platzverhältnissen sollte man die Variante wählen, die eine leichtere Zugänglichkeit bietet. Briefkästen mit Entnahme hinten eignen sich zur direkten Montage an oder hinter Zäunen, Geländern und Toren.
Montagemöglichkeiten
Variable Gestaltungsmöglichkeiten gibt es beim Aufstellen der Briefkastenanlage. Alle Hersteller von Standanlagen bieten verschiedene Standsysteme an, die mit den Postkästen individuell kombiniert werden können. Je nach Untergrundbeschaffenheit kann die Anlage mittels Ständern einbetoniert oder auf die Fläche aufgeschraubt werden.
Einbetonieren
Vor dem Einbetonieren müssen die einzelnen Briefkästen montiert, miteinander verbunden und am Standsystem befestigt werden. Das Einbetonieren erfordert ein Fundament für ein bzw. zwei Standfüße. Diese Fundamente müssen im Boden ausgehoben werden, damit die Standfüße darin ausgerichtet und das Fundament mit Beton ausgegossen werden kann.
Aufschrauben
Bodenplatten zum Aufschrauben werden direkt auf der Oberfläche mit Hilfe mehrerer Schrauben befestigt und bieten einen festen Stand. Das Gestell wird mit speziellen Dübeln bzw. Ankern im Boden befestigt. Nicht jeder Untergrund ist dafür geeignet. Deshalb werden besonders große Briefkastenanlagen meist einbetoniert.
Es werden verschiedene Standsysteme angeboten, wie: einfache Ständer rechts und links an den Kästen montiert, Gestelle rundumlaufend, die der Konstruktion zusätzliche Stabilität geben oder Rundbogen aus einem Stück. Die Rohrständer nehmen gleichzeitig die Kabel für Klingel und Sprechanlage auf. Auch für eine freistehende Anlage sollte ein witterungsgeschützter Standort bevorzugt werden.
Zubehör
Verkleidungen an den Seiten und rückseitig schützen zusätzlich vor Wind und Wetter. Ein Dach mit überstehender Regenkante verhindert das Eindringen von Nässe ins Innere der Briefkästen. Freistehende Briefkastenanlagen werden in vielen Sonderausführungen und Kombinationen angeboten, z. B. mit Funktions- und Beschriftungskästen, Installationskasten mit Sprechgitter, mit Klingel und Gegensprechanlage. Als Zubehör werden neben Ersatzteilen, Namensschilder und Gravuren - auf Wunsch auch beleuchtet - angeboten. Standardbriefkästen sind mit einem Zylinderschloss versehen. Zwei oder drei Schlüssel pro Postfach gehören zum Lieferumfang.
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