Bei wenig Platz in der Tiefe werden oft senkrechte Briefkästen als Anlage eingesetzt

Unter Putz eingebaute Briefkastenanlagen sind eine ausgezeichnete Lösung. Sie nehmen nicht nur besonders wenig Platz in Anspruch, sondern bestimmen auch die Architektur des Einbauortes lediglich durch ihre Oberfläche. Im Gegensatz zu Aufputz montierten Briefkastenanlagen heben sie sich nur geringfügig von der Wandoberfläche ab, was sich besonders bei schmalen Hauseingängen sehr vorteilhaft auswirkt.
Nicht in jedem Fall reicht aber die Wandstärke aus, um eine solche Anzahl von Briefkästen in der Wand zu versenken.

Bei wenig Platz in der Tiefe werden oft senkrechte Briefkästen als Anlage eingesetzt

Riskante Versuche können erhebliche Beschädigungen an der Bausubstanz nach sich ziehen. Eine pauschale Beurteilung lässt sich zwar ohnehin nicht festlegen. Im Allgemeinen kann man jedoch von folgenden Voraussetzungen ausgehen:

Was also tun, wenn die Wandstärke nicht ausreicht?

Senkrechte Briefkästen können die Lösung sein. Briefkästen unterscheiden sich generell nach der Art der Lage und der Entnahme:

  • 12 cm starkes Mauerwerk besitzt keine tragende Funktion. Eine solche Wandstärke ist aber ohnehin nicht ausreichend, um eine Briefkastenanlage unter Putz aufnehmen zu können.
  • 24 cm starkes Mauerwerk und mehr deutet immer auf eine tragende Wand hin. Nach statischer Prüfung der Belastbarkeit kann ein Teil der Mauerwerkstiefe ausgestemmt werden, in dem die Briefkastenanlage unter Putz ihren Platz findet. Keinesfalls darf die Wand jedoch mit der Absicht völlig durchstemmt werden, die Briefkastenanlage als tragendes Mauerwerksteil einzusetzen. Briefkästen besitzen aus statischer Sicht keine tragende Funktion, und deshalb dürfen sie nicht durch darüberliegendes Mauerwerk belastet werden.
  • Waagerechte oder senkrechte Lage mit rückseitiger Entnahme. Beim Einbau unter Putz kommt diese Variante nur infrage, wenn eine rückseitige Entnahme vorgesehen ist. Dann muss tragendes Mauerwerk durch den Einzug von Sturzelementen jedoch derart verändert werden, dass der Kosten-Nutzen-Effekt fraglich ist. Darüber hinaus entfällt der Schallschutz zu einem dahinterliegenden Innenraum.
  • Waagerechte Lage mit vorderseitiger Entnahme. Dies bedeutet, dass Postsendungen waagerecht in die Briefkästen eingelegt und über eine vorderseitige Tür entnommen wird. Solche Kästen erfordern zwangsläufig eine erhebliche Tiefe und kommen deshalb bei geringer Mauerwerksdicke auch nicht infrage.
  • Senkrechte Lage mit vorderseitiger Entnahme. Dies bedeutet, dass sich der Einwurfschlitz oberhalb der vorderseitigen Entnahmetür befindet und Postsendungen senkrecht im Kasten stehen. Vor dem Herausfallen werden sie bei Markenbriefkästen durch einen Haltebügel geschützt. Die senkrechte Lage ermöglicht eine geringe Einbautiefe.

Die letztere Variante stellt die einzige Lösung dar, wenn die Briefkastenanlage unter Putz eingesetzt werden soll und die Mauerwerksdicke eingeschränkt ist. Sie hat zwar den Nachteil, dass senkrecht angeordnete Briefkästen großflächiger sind. Die Anlage wird dementsprechend größer, was bei einer großen Anzahl von Kästen problematisch sein kann. Sie bietet jedoch den Kompromiss, der sich anderweitig nicht umsetzen lässt.

Die Materialien für senkrechte Briefkästen

Briefkastenanlagen für Unterputzmontage unterscheiden sich in ihrer Bauart wesentlich von Aufputzmodellen. Ihre hinterseitigen Kastenbereiche sind ohnehin von außen nicht sichtbar. Sie werden aus korrosionsbeständigem Stahlblech oder aus Edelstahl gefertigt. Ihre Frontplatten hingegen bestimmen das Design und müssen alle Funktionen hinsichtlich Stabilität, Funktionalität und Dauerhaftigkeit erfüllen. Infrage kommen:

  • Edelstahl,
  • in RAL-Farben abgestimmtes korrosionsgeschütztes Stahlblech,
  • Aluminiumguss sowie
  • Kunststoff.

Neben diesen Auswahlkriterien hinsichtlich der Materialbeschaffenheit besteht die Möglichkeit, in unter Putz montierten senkrechten Briefkastenanlagen auch Kommunikationselemente wie die Klingelanlage gegebenenfalls mit Videofunktion, Bewegungsmelder oder beleuchtete Hausnummernleuchten zu platzieren.

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